Dunkelblum ist ein fiktiver Ort im österreichischen Burgenland. Der letzte Ort vor der ungarischen Grenze. Das Land und die Menschen jenseits der Grenze gehörten zwar einst dazu, aber irgendwie auch nicht. Zu fremd die Sprache und die Menschen. In die beschauliche Idylle kommt Unruhe durch ein paar Studenten von außerhalb, die den verwilderten, vergessenen jüdischen Friedhof öffnen und von Wildwuchs befreien. Ein Fremder kommt in die Stadt und stellt Fragen. Eine junge Frau verschwindet. Auf einer Wiese wird ein Skelett ausgegraben. Hinter der Grenze sammeln sich ostdeutsche Flüchtlinge. Es gerät so einiges in Bewegung in Dunkelblum. Was ist in den letzten Kriegstagen und danach passiert?
Dieser Anti- Heimatroman lebt von seinen bitterbösen Gemeinheiten, den Beschreibungen der verstockten, tumben Dunkelblumer Alten, den Lügen, dem Vergessen- und Nichtwissenwollen und letzten Endes von der authentischen Sprache. Das eigentliche Verbrechen bleibt eine Leerstelle, um die alles kreist.
Ein großartiges Stück Gegenwartsliteratur!

Kiepenheuer&Witsch, € 25,00

Ines Kribbel