1971: Roberta kommt nach ihrer Lehre zur Schneiderin in der Stadt zurück in ihr Heimatdorf. Auf dem Hof muss sie den Eltern zur Hand gehen. Dass der Vater lieber einen Sohn gehabt hätte ist kein Geheimnis. Mit dem Sohn des Pfarrers verbindet sie eine Freundschaft aus Kindertagen, plötzlich fühlt es sich nach mehr an.
Gertrud, die Frau des Pfarrers fühlt sich in dem kleinen Dorf schon immer eingesperrt und missverstanden. Anders als ihr Sohn, der mit der Dorfgemeinschaft und der Natur verwachsen ist, drängt es sie heraus aus der kleinen, engen Dorfwelt. Die Lebenswege von Roberta und Gertrud kreuzen sich schicksalhaft, grandios erzählt von Ewald Arenz. Bis in die Sprache des Romans hinein fühlt man die Antiquiertheit der frühen siebziger Jahre aber auch die Sehnsucht nach Aufbruch. Absolut lesenswert!
Dumont Verlag, 25,00 €, ebook 20,99 €
Ines Kribbel